Mittwoch, 27. September 2006

Plastikphrase: Unerträglich

Während Struck die Worte Lafontaines, der Libanoneinsatz erhöhe die Terrorgefahr in Deutschland neben vielen anderen Worten auch "unterträglich" nennt, gebraucht Merkel die Phrase nun im Zusammenhang mit der Absetzung der Mozart-Oper Idomeneo. Dabei kann man sowohl Lafontaines Worte als auch die Opernabsetzung durchaus ertragen, man muss nur nicht unbedingt zustimmen und kann sie kritisieren. Warum aber derzeit alles Missfallende gleich mit dem Prädikat "unerträglich" belegt werden muss? Wahrscheinlich ist das in einen Kontext vom Verfall der demokratischen Kultur einzubetten. Schließlich lässt sich etwas viel weniger schlecht verteidigen, wenn es vorher medienwirksam als "unerträglich" betitelt wurde.

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