Freitag, 23. März 2007

Wenig überraschende Wendung im Babymord

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben hier BILD-gerecht die Schlagzeile:
"Illegaler wirft Baby aus zehntem Stock!" So oder ähnlich die Grundlage.
In Hamburg hatte die Polizei die Leiche eines frisch geborenen Babys gefunden, das in einer Plastiktüte aus dem zehnten Stock eines Hochhauses geworfen worden war. Die Mutter beschuldigte ihren 23jährigen mazedonischen Freund und den Vater des Kindes, das in einem unkontrollierten Wutausbruch getan zu haben. Alles passt; der Mann ist Illegaler, mehrmals durch Straftaten und Schlägereien aufgefallen. Dummerweise war er es nicht; die Polizei hat die Fahndung eingestellt. Die 26jährige Mutter steht nun unter Tatverdacht, was aus mehreren Gründen heraus interessant ist.
Zum einen ist da ntürlich das alte Problem, dass der Mann erst einmal als der natürlichste Täter gilt; im vorliegenden Fall jedoch scheint das System zur Abwechslung einmal relativ schnell funktioniert zu haben.
Viel schlimmer ist, dass die 26jährige Polin streng katholisch erzogen wurde. Da es sich um eine uneheliche Schwangerschaft handelt, war die Frau in einer ungünstigen Situation. Wie es in solchen Situationen oft geschieht, verdrängte sie die Schwangerschaft, bis zum Moment ihrer Geburt - und in dem folgte dann der Kindesmord als Panikreaktion.
Dabei wäre das gar nicht nötig. Es gibt zahlreiche Stellen, die anonym ungewollte Kinder annehmen. Die Kombination aus schlechten Lebensumständen, Unbildung und streng katholischer Erziehung hat hier ein weiteres Mal tödliche Sprengkraft entwickelt.

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