Freitag, 9. November 2007

Wohin der Kampf gegen den Terror führen könnte

Die Süddeutsche Zeitung berichtet in einem Artikel ausführlich über die derzeitige Lage der öffentlichen Meinung in der Türkei, nachdem die PKK dort acht gefangene Soldaten freigelassen hat. Die Freude darüber hält sich in engen Grenzen, weil die Soldaten Schande über sich und die Armee gebracht hätten und eher als Märtyrer hätten sterben sollen. Entsprechend sollen nun Untersuchungen stattfinden, ob die Soldaten vielleicht selbst Schuld waren an ihrer Gefangennahme, Gerüchte über Maulwürfe unter den acht machen die Runde, besonders in der Boulevardpresse (z.B. die eng mit Springer verbandelte Hürriyet). Auch die Kurdenpartei wird beschimpft, weil sie die Gefangenenfreilassung mit organisiert hat, statt ihr zu danken.
Muss man befürchten, bald auch hierzulande eine solche Stimmung zu haben? Dass die Linken bald endlich wieder als Vaterlandsverräter diffamiert werden dürfen, wenn sie gegen den Krieg in Afghanistan sind? Dass Liberale wie in der Türkei einsame Rufer in der Wüste gegen den nationalistischen Wahnsinn sind? Unser Land steuert darauf zu, aber ich könnte jetzt schon wetten, dass die allfälligen Reaktionen betroffener Politiker auf simple Propaganda (seht was in der bösen Türkei passiert, bei uns liberalen Deutschen ginge so was nicht, gefolgt von "deswegen kann die Türkei nicht in die EU", wenn es ein CDU-Abgeordneter ist) hinauslaufend bald folgen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.