Dienstag, 4. November 2008

Fundstücke 04.11.2008, 17.57 Uhr

Arbeitnehmer zweiter Klasse
FAZ - Die Schwachen werden die Ersten sein. Wenn die Rezession von den Vereinigten Staaten nach Deutschland überschwappt, stehen die Verlierer des Abschwungs bereits fest. Es sind die vielen Leiharbeiter. Sie gelten in der Sprache der Experten als die „variable Konjunkturmasse“ der Unternehmen. Auf Deutsch: Sie werden als Erste entlassen.
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Manager im Bonusrausch

BZ -
Für Bankvorstände indes sollte es eigentlich selbstverständlich sein, in außergewöhnlichen Zeiten auch außergewöhnlichen Einsatz zu zeigen. Dass die Postbank-Vorstände nun auch noch Boni für eine solche Selbstverständlichkeit bekommen, obwohl der Gewinn der Bank massiv eingebrochen und der Aktienkurs in den Keller gerutscht ist, verdeutlicht einmal mehr, unter welchem Realitätsverlust die Manager-Elite in unserem Land leidet.
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Ende mit Schrecken - Schrecken mit Ende?

NDS - Jürgen Walter, Silke Tesch und Carmen Everts, die einen Tag vor der anberaumten Parlamentsabstimmung ankündigten, Andrea Ypsilant ihre Stimme bei der Wahl zur Ministerpräsidentin zu verweigern, beriefen sich darauf, dass sie eine „Zusammenarbeit“ mit der Linken im hessischen Parlament nicht ihrem Gewissen vereinbaren könnten. Ist das Glaubwürdig? Was war denn wirklich die Gewissensfrage? Ging es tatsächlich um eine „Zusammenarbeit“ mit der Partei Die Linken?
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Ypsilanti stolpert kurz vor dem Ziel

taz -
Richtig ist, dass sie nach der Wahl einen gravierenden Fehler gemacht hat. Allerdings war dies weniger ein fundamentaler moralischer Defekt. Denn das Dilemma war ja real: Ohne Linkspartei gab es keine Regierungsmehrheit. Klug wäre gewesen, länger zu warten, dem Publikum ausgiebig die Unwilligkeit der FDP, mit Rot-Grün zu koalieren, vor Augen zu führen und Koch geschäftsführend regieren zu lassen. Und dann, als allerletzte Möglichkeit, die Linkspartei-Tolerierung ins Gespräch zu bringen. Doch Ypislanti ging forsch ans Werk, zu forsch.
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Der Dolchstoß der vier Renegaten

Spiegelfechter - Die SPD hat sich als zukünftige Partnerin für die GRÜNEN, aber auch für die LINKE, unglaubwürdig gemacht. Auf absehbare Zeit wird die SPD im Westen nur noch als Juniorpartnerin der CDU fungieren können. Und da Opposition nach den Aussagen des neuen alten SPD-Vorsitzenden ja „Mist“ ist, wird die SPD ihr Heil auch in der Juniorrolle in der Großen Koalition suchen. Solange die SPD aber Regierungspartei ist, scheidet ein parteiinterner Reformationsprozess aus. Wenn die Basis die Parteispitze nicht stürzen kann, wird diese die SPD für lange Zeiten programmatisch beherrschen. Die SPD wird versuchen, sich im wirtschaftsliberalen und konservativen Milieu festzusetzen. Strategisch kann dies nur funktionieren, wenn die SPD sich zu einer besseren CDU mausert – dies ist nicht zuletzt dank der mangelnden personellen Qualität in der SPD-Spitze auszuschließen. Wenn in den Büchern der CDU nicht neue „jüdische Vermächtnisse“ auftauchen oder anderweitige Skandale passieren, wird die SPD wohl ihr eigenes Projekt 18 starten. Gestärkt werden dadurch vor allem die Oppositionsparteien. Sowohl die GRÜNEN als auch die LINKE haben die Möglichkeit, sich als progressive Kräfte links der Mitte aufzustellen und für die ferne Zukunft eine neue politische Zukunft mit einer Splitter-SPD oder mit einer Rumpf-SPD zu planen. Denn eins ist klar – die Basis der SPD wird mit ihrer Geduld bald am Ende sein. Das Netzwerk- und Postenverteilungszweckbündnis SPD kann nur noch durch die Basis gestoppt werden.
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Produktionsverhältnisse

Neues Blog eines Kommilitonen von mir, zwar mit stark sozialistischer Ausrichtung, aber das könnte für den einen oder anderen hier ja von Interesse sein.
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